aus: Berliner Zeitung, Nummer 143, 23.06.2003
Hör-Rausch
Ska und Punk: Am Freitag kommt die "Roboterrevolution" auf die Bühne
von Andre Knabe
Was verlangt man eigentlich alles von einer guten Liveband? Dass man nach ihrer Musik tanzen kann? Dass
sie einen eigenen, unverwechselbaren Stil hat? Dass sie das Publikum unterhält und zu alldem auch noch gute
Texte singt? Wer diese Fragen mit ja beantwortet, sollte zu Tiefenrausch gehen. Seit fünf Jahren spielen die
Musiker so häufig wie kaum eine zweite Band überall in und um Berlin ihre Mischung aus Punk und Ska und wer
einmal dabei war, den lässt die Musik so schnell nicht wieder los. Schnelle Off-Beat-Rhythmen und
alltägliche bis hoch politische Texte lassen das Publikum jubeln. Neben der Standard-Bandbesetzung mit
Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, mischen bei Tiefenrausch auch ein Keyboard und ein Saxofon mit. Das
Saxofon ist es auch, welches die Musik so einmalig macht, weil es durch seine schrillen, schnellen aber
schönen Melodien eine Abwechslung zur Musik anderer Punk- und Skabands schafft.
13 ihrer Lieder haben Tiefenrausch im März auf ihrem ersten Studioalbum "Roboterrevolution" zusammengefaßt,
das auf Konzerten und auf der Internetseite der Band für zehn Euro erhältlich ist. Der Titelsong handelt von
tanzenden, trinkenden und flirtenden Maschinen, die sich von der Arbeit lossagen, was Herrn und Frau Human
gar nicht passt. Der Roboter tanzt und "befreit ist die Menschheit vom Größenwahn". Dass Sänger Ludi auch
Geschichten erzählen kann, beweist er mit "Hafenkneipe", einem Lied über Marie, die als Kellnerin in einer
Kneipe vergebens auf ihren Seemann wartet.
Neben deutschen Texten gibt es auch französische und arabische Elemente, die die Musik noch interessanter
machen. Überzeugen kann man sich davon auf der Homepage, wo es einige dieser Lieder auch kostenlos anzuhören
gibt. Wer Lust hat, Tiefenrausch live zu erleben, kann dies am 27. Juni um 21 Uhr in der Wabe in der Danziger
Straße 101 in Prenzlauer Berg tun.
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